Der Beauftragte der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit, Frank Schwabe, hat auf die Religionsund Weltanschauungsfreiheit von Indigenen aufmerksam gemacht. »Wir müssen den Blick schärfen für die naturreligiösen Vorstellungen Indigener und ihr besonderes Verhältnis zur Natur, das unter anderem durch Bergbau und Waldzerstörung bedroht wird«, sagte Schwabe während einer Reise nach Guatemala und Honduras. Der SPD-Politiker will damit auf die bisher zu wenig beachteten indigenen Völker aufmerksam machen. Zentrale Ergebnisse der Reise sollen demnach in den Bericht der Bundesregierung zur weltweiten Religions- und Weltanschauungsfreiheit einfließen. Mangelndes Verständnis für die naturreligiösen Vorstellungen Indigener gehöre zu den Ursachen für Konflikte rund um Landraub und um Wälder und Flüsse – gerade auch in Lateinamerika, erklärte Schwabe weiter. Ergebnis seien Bedrohungen und Gewalt gegen indigene Gemeinschaften bis hin zur Vertreibung und Ermordung einzelner Mitglieder. In Zentralamerika seien neben Indigenen selbst auch christliche Würdenträger betroffen, die sich besonders für die Rechte von Indigenen einsetzen. Schwabe hat neben Vertretern indigener Gemeinschaften in Südamerika auch Vertreter der katholischen Kirche getroffen wie Kardinal Álvaro Ramazzini in Huehuetenango (Guatemala) sowie den Bischof von San Pedro Sula und Präsident der honduranischen Bischofskonferenz Angel Garachana Pérez. Das Amt des Religions- und Weltanschauungsbeauftragten der Bundesregierung wurde 2018 geschaffen und ist beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) angesiedelt. Frank Schwabe hat dieses Amt seit Anfang 2022 inne.