40 Millionen Menschen sind derzeit Opfer moderner Sklaverei – so viele wie nie zuvor. Die vielen unterschiedlichen Formen moderner Sklaverei hat die vom 22. bis 23. Juni von missio organisierte und durchgeführte Online-Fachkonferenz in den Fokus gestellt. Mehr als 350 Teilnehmende aus fünf Kontinenten tauschten sich im Rahmen von Fachvorträgen und Diskussionspodien aus. Bundesentwicklungsminister Gerd Müller, der Schirmherr der Konferenz, wies zu Beginn darauf hin, dass der Wohlstand in Deutschland und Europa viel zu oft auf der Ausbeutung anderer Menschen beruhe. Er mahnte: »Den Worten müssen Taten folgen!« Ein Appell, der von Friedensnobelpreisträger Kailash Satyarthi aus Indien aufgegriffen wurde. Er warb für eine »Globalisierung des Mitgefühls«. missio-Projektpartnerinnen und Partner, Aktivisten und Journalisten berichteten über Formen moderner Sklaverei in ihrem Umfeld, etwa Zwangsprostitution, Ausbeutung in der Fleischindustrie oder in kongolesischen Minen. Da während der Corona-Pandemie der Online-Missbrauch von Kindern und Kinderpornografie in erschreckendem Ausmaß zugenommen haben, stand dieses Thema im Mittelpunkt der Konferenz. missio startete eine Petition an die Bundesregierung, um dem Kindesschutz oberste Priorität auf den Internetplattformen einzuräumen (www. missio-hilft.de/schutzengel-petition). Diese fordert zum einen »mehr Verpflichtungen für die großen Internetplattformen, dass sie gegen Missbrauchsdarstellungen vorgehen und diese melden«, erklärte missio-Präsident Dirk Bingener. Zweitens brauche es mehr Zeit für die Ermittlungsbehörden durch längere Datenspeicherung. Und drittens mehr Personal, mehr Ermittelnde bei der Polizei im Bereich des Online-Kindesmissbrauchs.