Kuba

 

Die katholische Kirche steht unter Druck

Ordensfrau wendet sich an Papst Franziskus

Die Kirche auf Kuba hat nach den Protesten gegen die sozialistische Ein-Parteien- Regierung von Präsident Miguel Diaz-Canel Reformbereitschaft und den Willen zum Dialog angemahnt. Der Staat und seine Kritiker müssten einander zuhören, sagte der Vorsitzende der Kubanischen Bischofskonferenz und Bischof von Holguin, Emilio Aranguren Echeverria. Kuba erlebe eine außergewöhnliche Situation. Es sei notwendig, die Nöte der Leute zu verstehen, um deren Unzufriedenheit zu überwinden. Für Aufsehen sorgte ein Aufruf der katholischen Ordensschwester Maria Victoria Olavarrieta an Papst Franziskus, die Repression gegen das kubanische Volk zu verurteilen. Im Meer vor Kuba lägen neben Plastikmüll auch die sterblichen Überreste vieler Kubaner, die bei dem Versuch ertrunken seien, aus dem großen Gefängnis zu fliehen, in das die Castros ihr Land verwandelt hätten. Auch die Kirche werde bedroht, verfolgt, bewacht und sei durchsetzt von Beamten der Staatssicherheit, heißt es in der Botschaft, die von vielen kirchennahen Portalen in Lateinamerika verbreitet wurde. Olavarrieta schrieb, sie verstehe, wenn die kubanischen Bischöfe Angst hätten, sich zu äußern und klar auf der Seite des Volkes zu stehen. Aber die Bischöfe könnten mit einer gewissen Immunität sprechen, die ihnen ihre Stellung verleihe. Das private katholische Mediennetzwerk Aciprensa berichtete über Verhaftungen junger Katholiken auf Kuba, die an den Protesten teilgenommen hätten. Darunter seien auch Mitglieder der Jugendpastoral aus dem Süden Kubas.

Foto: KNA-Bild
Papst Franziskus besuchte im September 2015 während seiner Kuba-Reise Holguin. Nun hat der Vorsitzende der Kubanischen Bischofskonferenz und Bischof von Holguin, Emilio Aranguren Echeverria, den Staat aufgefordert, auf die Nöte der Kubaner zu reagieren, um deren Unzufriedenheit zu überwinden.