In Vorbereitung auf den Klimagipfel (COP26) vom 1. bis 12. November 2021 in Glasgow erarbeiten 40 religiöse Führer mit zehn Wissenschaftlern eine Stellungnahme für die Weltpolitik. Das Projekt auf Einladung der Botschaften Großbritanniens und Italiens am Heiligen Stuhl in Kooperation mit dem Vatikan gipfelt nach sechs bereits abgehaltenen virtuellen Treffen in einer Konferenz am 4. Oktober im Vatikan unter dem Titel »Faith and Science: Towards COP26«. Es sei sehr wahrscheinlich, dass der Papst an der Vatikan- Konferenz teilnehme, sagte der päpstliche Außenbeauftragte, Erzbischof Paul Gallagher. Die Dringlichkeit der sozial- und umweltpolitischen Fragen, die der Papst in seiner Enzyklika Laudato si’ aufgeworfen habe, wachse stetig. Um die Herausforderungen des Klimawandels zu meistern, sei es entscheidend, Glaube und Religionen einzubeziehen. »Wir müssen die Welt, in der wir leben, überdenken und unseren Lebensstil hinterfragen«, sagte Gallagher. In Vorbereitung auf die Konferenz habe sich gezeigt, dass gemeinsame Arbeit und offener Dialog gute Ergebnisse brächten. Das sei auch eine Lehre für höhere politische Level des Multilateralismus. Die Botschafterin Großbritanniens beim Heiligen Stuhl, Sally Jane Axworthy, erinnerte an die drohenden weltweiten Folgen der globalen Erderwärmung von zwei Grad Celsius, darunter Überschwemmungen, Dürren und Hungersnöte. Diese beträfen vor allem Menschen in armen Regionen weltweit. Pietro Sebastiani, Botschafter Italiens am Heiligen Stuhl, bekräftigte, dass die reicheren Nationen jetzt moralische Verantwortung übernehmen müssten für ärmere Staaten und künftige Generationen. Axworthy ergänzte: »Die religiösen Führer sehen ihre eigene Rolle sehr klar. Sie betrachten die Natur und Schöpfung als heilig.«