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El Salvador

 

Rutilio Grande wird seliggesprochen

Einsatz für Landarbeiter kostete ihn das Leben

Der 1977 in El Salvador ermordete Jesuit und Befreiungstheologe Rutilio Grande wird am 22. Januar 2022 seliggesprochen. Laut einer Mitteilung der Salvadorianischen Bischofskonferenz bestätigte Papst Franziskus den Termin. Die Zeremonie in San Salvador wird im Namen des Kirchenoberhaupts vom Weihbischof in der Hauptstadt, Kardinal Gregorio Rosa Chavez, geleitet. Man habe die Entscheidung mit »großer Freude« aufgenommen, so die Bischofskonferenz. Franziskus hatte bereits im vergangenen Jahr den Weg für eine Seligsprechung Rutilios und seiner Begleiter Manuel Solorzano und Nelson Lemus freigemacht, die mit ihm ums Leben kamen. Der Papst erkannte den Märtyrertod der drei Männer an. Grande war am 12. März 1977 bei einer Autofahrt auf dem Weg zur Abendmesse aus dem Hinterhalt mit Maschinengewehrsalven erschossen worden. Eine Organisation von Großgrundbesitzern reklamierte die Tat für sich. 1928 geboren und 1959 zum Priester geweiht, wurde Grande 1972 Pfarrer von Aguilares, wo er seine Kindheit und Jugend verbracht hatte. Dort wirkte er am Aufbau einer sogenannten Basisgemeinde mit.

Intensiv setzte er sich für die Verbesserung der Lebensverhältnisse von Landarbeitern und Kleinbauern ein. Mehrfach erhielt er Todesdrohungen. Grande war ein Freund des 1980 ermordeten Erzbischofs Oscar Romero und des heutigen Papstes Franziskus. Der Mord an seinem Mitstreiter wurde für Romero zum entscheidenden Anstoß, konsequent Partei für die Armen und Unterdrückten zu ergreifen. Zuvor hatte er eine »Politisierung« der Kirche abgelehnt. 2018 sprach der Papst Romero heilig. Gemeinsam mit Grande, Solorzano und Lemus wird im Januar auch der italienische Priester und Missionar Cosma Spessotto seliggesprochen. Er war 1980 im Alter von 27 Jahren in einer Kirche in El Salvador getötet worden. Er zählte in jener Zeit ebenfalls zu den kirchlichen Stimmen des zentralamerikanischen Landes, die sich öffentlich gegen das herrschende Militärregime wandten.

FOTO: KNA-BILD
Ein Wandgemälde in der Kirche in El Paisnal erinnert an Rutilio Grande (2. von links) und Oscar Romero (4. von links), die ihren Einsatz für die Rechte von Landarbeitern und Kleinbauern mit ihrem Leben bezahlen mussten.