Liebe Leserinnen!
Liebe Leser!
In vielen deutschen Bistümern haben in den letzten Jahren »Pastoralpläne« und »Pastorale Planungsprozesse« die Runde gemacht. Die Diözesen setzen diese Instrumente ein, um auf Veränderungen im kirchlichen Leben zu reagieren. Insofern sind Pastoralpläne hilfreiche Maßnahmen zur notwendigen Standortbestimmung und Zukunftsorientierung in Gemeinden und Gruppen. Nicht selten sind die Ansätze pastoraler Planung allerdings mit der frustrierenden Erfahrung verbunden, viel Aufwand zu betreiben, aber nur einen geringen Ertrag, sprich: wirkliche Veränderung zu erzielen. In dieser Ausgabe von Forum Weltkirche schauen wir auf; pastorale Planungsprozesse in anderen Teilen der Welt. Ein Beitrag aus den USA beleuchtet die historische Entwicklung der pastoralen Planung und macht deutlich, dass die Sache älter ist als der recht junge Begriff Pastoralplanung«. Dann haben wir verschiedene Diözesen nach ihren Erfahrungen mit pastoraler Planung gefragt. Antworten haben uns aus zwei Diözesen erreicht: Daru-Kiunga in Papua-Neuguinea und Aizawl in Nordostindien. Sie geben einen Einblick in die nötigen Organisationsstrukturen – natürlich unter ganz anderen Voraussetzungen als in Deutschland –, sie lassen aber vor allem erkennen, dass pastorale Planung wesentlich ein gemeinschaftlicher; geistlicher Weg ist. Das unweigerlich mit Planung verbundene Thema der Finanzen greifen wir in einem anderen Zusammenhang auf. Wie wichtig sind persönliche Beziehungen für das Einwerben von Spenden? Was bedeutet die geringer werdende Zahl europäischer Missionarinnen und Missionare für den Zufluss der Spendengelder aus dem finanzkräftigen Europa? Diese Fragen stellen sich vor allem Ordenseinrichtungen in den Ländern des Südens. Und sie stellen neue Anforderungen an die Finanz- und Personalplanung der Verantwortlichen.
Ihnen wünschen wir einen erhellenden Blick in die Idee pastoraler Planung!
Stefan Voges
Von Gilles Côté
Pastorale Planung in Papua-Neuguinea I Seit fast 20 Jahren ist Gilles Côté, der zur Gemeinschaft der Montfort-Missionare gehört, Bischof der Diözese Daru-Kiunga in Papua-Neuguinea. Pastorale Planung ist dort ein fester Bestandteil des diözesanen Lebens. Für Forum Weltkirche hat der Bischof einige Fragen zum Prozess der pastoralen Planung in seinem Bistum beantwortet.
Von Santiago Savari
Pastorale Planung in Nordostindien I Als Chefkoordinator der diözesanen Kommission in der nordostindischen Diözese Aizawl ist Santiago Savari verantwortlich für die pastorale Planung im Bistum. Für Forum Weltkirche hat er einige Eckpunkte des pastoralen Planungsprozesses in Aizawl beschrieben.
Von Thomas Suermann de Nocker
Warum personengebundene Spenden für eine nachhaltige Entwicklung von Ordenseinrichtungen problematisch sind I Deutsche Ordensleute, die in den Ländern des Südens in Ordenseinrichtungen tätig sind, haben durch ihre Verbindungen in die Heimat eine große Bedeutung für die Einwerbung von Spenden. Was aber passiert, wenn diese Personen die von ihnen geleiteten Projekte verlassen und die Spender damit auch das Interesse an der Einrichtung verlieren? Wie kann verhindert werden, dass ein Teil der Spenden gleichsam an einzelne Ordensleute aus dem Norden gebunden ist? Ausgehend von der Idee der »Self Reliance« (Eigenständigkeit) präsentiert der folgende Beitrag Überlegungen zur nachhaltigen Finanzierung von Orden und zur Stärkung lokaler Entwicklungen.