Pakistan

Endgültiger Freispruch für Asia Bibi

»Meilenstein« in der Geschichte Pakistans

Ausgabe 3/2019: Ein dreiköpfiges Richterkollegium unter Vorsitz des neuen Präsidenten am Obersten Gerichtshof Pakistans, Asif Saeed Khosa, hat den Antrag auf eine Revision des Urteils zu Asia Bibi abgelehnt und damit den endgültigen Freispruch der Christin bestätigt. Bibi war 2010 wegen angeblicher Blasphemie zum Tode verurteilt und am 31. Oktober 2018 freigesprochen worden. Nach dem Freispruch hatten radikale Islamisten auf den Straßen heftig protestiert. Eine Petition drängte auf die Revision des Urteils. Der Kapuzinerpater Qaisar Feroz von der bischöflichen Kommission für Soziale Kommunikation nennt die Entscheidung zum Freispruch Asia Bibis einen »Meilenstein in der Geschichte Pakistans, wenn es darum geht, den religiösen Fundamentalismus auszurotten«. Erzbischof Ludwig Schick, Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, erklärte: »Seit Jahren setzt sich die Kirche in Pakistan dafür ein, die Blasphemiegesetze abzuschaffen oder wenigstens neu zu regeln. Die Anklage und der Freispruch Asia Bibis nach fast einem Jahrzehnt zeigen, dass solche Änderungen dringend notwendig sind. Die Blasphemiegesetze werden missbraucht, um Menschen einzuschüchtern und grundlos anzuklagen.« Auch missio-Präsident Prälat Klaus Krämer freute sich über die Entscheidung des Gerichtshofes. Er sagte: »Wir hoffen, dass durch den Fall Asia Bibi die gemäßigten Kräfte in Pakistan gestärkt werden, was den Christen und anderen Minderheiten hilft.« Pakistan sei religionspolitisch für die gesamte Region eines der entscheidenden Länder. Es brauche die Unterstützung des Westens, damit es innenpolitisch nicht durch Fundamentalisten destabilisiert werde.

Foto: KNA-Bild
missio Aachen setzt sich seit vielen Jahren für Asia Bibi ein. 2014 übergab das Hilfswerk im Rahmen einer Aktion 18.450 Unterschriften für die Freiheit Bibis an die Bundesregierung.