Südsudan

Bischöfe kritisch mit Blick auf Friedensabkommen

»Regierung zeigt keinen Willen zum Frieden«

Heft 3/2019 I Südsudans Bischöfe haben sich mit Blick auf den im vergangenen Jahr unterzeichneten Friedensvertrag zwischen Regierung und bewaffneter Opposition skeptisch gezeigt. Die Vereinbarung sei mangelhaft und kann dem Südsudan keinen Frieden bringen, zitierte der lokale Sender »Radio Tamazuj« den Erzbischof von Juba, Paulino Lukudu Loro. Der Erzbischof äußerte Zweifel an der Aufrichtigkeit der politischen Führer. »Wir fürchten, dass die Vertreter aller Seiten ihre versteckte Agenda verfolgen «, sagte er im Anschluss an eine Versammlung der Bischöfe. Die Regierung unter Staatspräsident Salva Kiir Mayardit zeige keinen Willen, den Friedenspakt umzusetzen. Die Kirche appellierte an die Regierung in Juba, alle politischen Gefangenen aus der Haft zu entlassen und den offiziellen Ausnahmezustand aufzuheben. Dadurch sowie durch einen aufrichtigen Dialog könne Vertrauen geschaffen werden. 2011 hatte der Südsudan seine Unabhängigkeit vom Sudan erklärt. Bald darauf brach in dem ostafrikanischen Staat ein Konflikt zwischen der Armee von Präsident Kiir und der bewaffneten Opposition unter dessen früherem Stellvertreter Riek Machar aus. Seit der Unterzeichnung des
Friedensabkommens sei die politische Gewalt »dramatisch zurückgegangen«, meldeten die Vereinten Nationen. Trotz der positiven Entwicklung komme es jedoch nach wie vor zu Zusammenstößen, vor allem im Süden des Landes.

Foto: KNA-Bild
Papst Franziskus am 11. April 2019 im Gästehaus Santa Marta im Vatikan mit einer Delegation aus dem Südsudan: Staatspräsident Salva Kiir (l. neben dem Papst) und Oppositionsführer Riek Machar (r. neben dem Papst), sowie Mitglieder der designierten Übergangsregierung. Dabei ist auch Justin Welby (2.v.l. neben dem Papst), Primas der anglikanischen Kirche und Erzbischof von Canterbury.