Forum Weltkirche - Zeitschrift für Kirche und Gesellschaft mit weltweitem Blick

Osttimor

Religionen wollen gemeinsam Tourismus stärken

Zusammen für die Menschen, die Religion und die Natur

Zur Entwicklung eines »Religionstourismus « wollen die Glaubensgemeinschaften im mehrheitlich katholischen Osttimor künftig zusammenarbeiten. Das haben Katholiken, Protestanten, Muslime, Konfuzianer, Buddhisten und Hindus auf ihrer Konferenz »Frieden, Harmonie, Gemeinschaft: Tourismusentwicklung auf der Grundlage des Glaubens « in Dili beschlossen. Das 2002 unabhängig gewordene Osttimor verfügt über Einnahmen aus den reichen Öl- und Gasvorkommen. Andere Wirtschaftssektoren wie der Tourismus sind jedoch unterentwickelt. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes in Berlin leben 37 Prozent der rund 1,3 Millionen Einwohner unter der Armutsgrenze von 1,25 US-Dollar pro Tag. Pater Angelo Salshinha, der auf der Konferenz die katholischen Bistümer repräsentierte, nannte lohnende Ziele für katholische Pilger: etwa die historischen Kirchen aus der portugiesischen Kolonialzeit sowie eine Fingerreliquie, die vom Heiligen Antonius stammen soll. Der muslimische Vertreter Abdulah Said Sagran begrüßte die Zusammenarbeit der Religionen und erinnerte daran, dass Anfang der 1970er Jahre der damalige Bischof von Dili, Jaime Garcia Goulart, Baumaterial für die Renovierung der Annur-Moschee in Dili gespendet habe. Siu Peng Lay regte als Vertreter der kleinen konfuzianischen Gemeinschaft an, für chinesische Touristen aus Singapur, Hongkong und Taiwan ein Denkmal für die chinesischstämmigen »Märtyrer« zu errichten, die bei der Invasion Osttimors durch Indonesien im Jahr 1975 getötet worden seien. Im Namen der Animisten unter den Ureinwohnern betonte der Stammesführer Paulo Doutel Sarmneto die Bedeutung des Schutzes ihres religiösen und kulturellen Erbes für den Tourismus.

Foto: KNA-Bild
Osttimor hat viel zu bieten. Die Glaubensgemeinschaften des Landes wollen gemeinsam Touristen auf die Insel locken. Damit diese Flora und Fauna bewundern können, aber vor allem auch das reiche religiöse und kulturelle Erbe des Landes kennenlernen.