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Afrika

 

Wirtschaftskommission für Afrika geht von dramatischer Entwicklung aus

Pandemie könnte auf dem Kontinent 300.000 Menschenleben fordern

Die Wirtschaftskommission für Afrika (ECA) geht von einer möglicherweise dramatischen Corona-Entwicklung auf dem Kontinent aus. Ohne weitreichende Maßnahmen könnten mehr als 300.000 Menschen sterben, teilt die ECA mit. Grund für die düstere Prognose sind unter anderem die „fragilen Gesundheitssysteme“, auf die nun zusätzliche Kosten zukämen. Auch werde das Wirtschaftswachstum den Experten zufolge von 3,2 Prozent auf 1,8 Prozent sinken. Damit würden knapp 27 Millionen Menschen in extreme Armut getrieben. Ändere Schätzungen gehen von einer noch weitaus schlechteren Entwicklung aus. Nur etwa jeder dritte Haushalt auf dem Kontinent verfüge über die grundlegende Ausstattung, die zum Händewaschen benötigt wird. Nach Einschätzung des Flüchtlingshilfswerks UNHCR sind Flüchtlinge und Migranten in West- und Zentralafrika besonders von den Folgen der Pandemie betroffen. Geschlossene Grenzen, mit denen die Corona-Ausbreitung verhindert werden soll, machten ihnen besonders zu schaffen und zwängen sie zu illegalen Grenzübertritten. Flüchtlingslager im Sahel seien völlig überlaufen. In West- und Zentralafrika gibt es 5,6 Millionen Binnenvertriebene, 1,3 Millionen Flüchtlinge und 1,6 Millionen Staatenlose.

FOTO: TEMILADE ADELAJA/REUTERS
In Lagos, Nigeria, transportiert ein Helfer Essenspakete zu Personen, die in der Corona-Krise nicht selbst für sich sorgen können.