Pastorale Vernetzung

Dialog als Dienst

Brücken zwischen Religionen und Kulturen schlagen

von Sebastian M. Michael

übersetzt von Robert Bryce

Die Arbeit, die missio mit seinem Netzwerk Pastoral Asien (NPA) leistet, ist ein wichtiges Gemeinschaftsprojekt mit dem Ziel, Zentren, Institute und Organisationen zu vernetzen, die sich der Pastoral- und Evangelisierungsarbeit verschrieben haben.

In den vergangenen Jahren hatte ich das Privileg, an diesem Vorhaben beteiligt zu sein. Ich bin Kulturanthropologe am Institute of Indian Culture und Sekretär der erzbischöflichen Kommission für den interreligiösen Dialog im indischen Mumbai. Die bei diesen Aufgaben gewonnenen Erkenntnisse möchte ich in das Gemeinschaftsprojekt des Netzwerks Pastoral Asien einbringen.

Autor

Sebastian M. Michael

ist der Direktor des Institute of Indian Culture (Institut für indische Kultur), einem postgraduierten Forschungszentrum in Mumbai, Indien. Er ist Vorsitzender der Erzdiözesankommission für den interreligiösen Dialog in Bombay und Berater des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog im Vatikan.

Eine Kirche, die lebt und atmet

In ihren Bemühungen um die Konkretisierung ihres Sendungsauftrages kam die asiatische Kirche bei ihrer ersten Plenarversammlung der Föderation der Asiatischen Bischofskonferenzen (Federation of Asian Bishops’ Conferences, FABC) im Jahr 1974 zu dem wichtigen Schluss, dass der Aufbau einer wirklich inkulturierten Ortskirche in Asien eine Gemeinschaft von Gläubigen erfordert, die in einem kontinuierlichen, demütigen und liebenden Dialog mit den alten und reichen Kulturen und Religionen sowie der Lebensrealität der Armen in Asien steht. Auf diese Weise taucht sie in ihre fortdauernde Geschichte sowie die Freuden und Sorgen des Lebens der Menschen in Asien ein. Dieses Konzept des »dreifaltigen Dialogs« wurde in nachfolgenden FABC-Versammlungen und -Seminaren als wirksamster Weg bekräftigt, den Völkern Asiens die lebensstiftende Botschaft Jesu nahezubringen.

Das Konzept des Dialogs setzt einen zweifachen dynamischen Interaktionsprozess voraus. Dieser Prozess wirkt stets in zwei Richtungen; das heißt, dass die Kirche selbst geformt und geprägt wird, wenn sie Einfluss auf die Menschen ...

Kompletten Beitrag in der Druckausgabe lesen    

FOTO: PRIVAT
Sebastian Michael (5. von rechts) setzt sich seit vielen Jahren für den interreligiösen Dialog in Asien ein. Seiner Ansicht nach ist dieser unabdinglich, um Absolutheitsansprüchen und sich verhärtenden Nationalismen entgegenzuwirken.