Bei den Verhandlungen über einen dauerhaften Frieden im Südsudan sind weitere Fortschritte erzielt worden. Die katholische Gemeinschaft Sant’Egidio, die in Bürgerkriegssituationen vermittelt, teilte mit, dass sich die Konfliktparteien bei »intensiven Gesprächen« in Rom in mehreren Punkten angenähert hätten. Regierung und Oppositionsbewegung verständigten sich demnach darauf, ethnische, kulturelle und sprachliche Unterschiede sowie die Grenzen zwischen den verschiedenen Regionen zu respektieren. Offen blieben hingegen zwei strittige Punkte: die Art des Konflikts im Südsudan – ob ethnisch oder nicht – sowie die Modalitäten der Verabschiedung einer künftigen Verfassung. »Bei der ersten Frage besteht die Oppositionsbewegung SSOMA darauf, dass es sich um einen ethnischen Krieg handelt, während die Regierung diese Interpretation ablehnt«, hieß es. Seit 2013 der Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem Herausforderer Riek Machar eskalierte, gab es immer wieder Bemühungen, die Kontrahenten zu Gesprächen zusammenzubringen. Papst Franziskus lud beide im März 2019 in den Vatikan ein und bat in einer eindrucksvollen Geste »im Namen des südsudanesischen Volkes« um Frieden: Er kniete nieder und küsste Kiir und Machar die Füße. Zu Weihnachten appellierte er an beide, mehr für Frieden und den Wiederaufbau des Landes zu tun. Die Versöhnungsgespräche in Rom werden fortgesetzt. Sant’Egidio soll an allen weiteren Phasen der »Rom-Initiative« beteiligt werden.