Religionsfreiheit

Von Raubbau und indigener Weltsicht

 

Indigene Völker Lateinamerikas durch Religionsfreiheit schützen

von René Kuppe

Im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul ist – im wahrsten Sinne des Wortes – soweit das Auge reicht kein Baum zu sehen. Bis zum Horizont reichen die Sojafelder der Großgrundbesitzer, die mit den Stichworten Entwaldung, Pestizid- und Düngemitteleinsatz, moderne Sklavenarbeit, Landkonzentration und Weltmarktorientierung verbunden sind. Wie Oasen verstreut liegen in dieser Agrarsteppe winzige Reservate der ursprünglichen Bewohner:innen der Gegend vom Indigenen Volk der Guaraní. Während schon deren Vorfahren im 17. und 18. Jahrhundert unter Razzien der portugiesischen Sklavenjäger zu leiden hatten, begann der systematische Landraub Mitte des 20. Jahrhunderts nach dem Einsetzen des Sojabooms.

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Autor

René Kuppe

ist Jurist, Kulturanthropologe und pensionierter Universitätsprofessor der Universität Wien. Er beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Rechtsfragen, die mit Indigenen Völkern in Zusammenhang stehen. Vor diesem Hintergrund hat er als Konsulent an internationalen Projekten mitgewirkt, die die Gesetzgebungsvorhaben oder die Implementierung von Landrechten Indigener Völker in Lateinamerika oder im arktischen Raum thematisierten.