Indien

 

Katholische Dalits fordern mehr Teilhabe

Kampagne gegen Diskriminierung ist gestartet

Katholische Angehörige der indischen Ureinwohner, der Dalits, fordern vom Vatikan ein Recht auf mehr Teilhabe. »Wenn der Vatikan das diskriminierende Verfahren der Bischofsauswahl, durch das qualifizierte Dalit-Priester vernachlässigt werden, nicht sofort beseitigt, könnten wir unsere eigene katholische Dalit-Kirche oder indische Dalit-Kirche nach katholischem Ritus gründen«, sagte Franklin Caesar Thomas, Korrdinator des Nationalen Rates der Dalit-Christen. Mehr als 150 führende katholische Dalits hatten bei einer virtuellen Konferenz eine Kampagne beschlossen, die eine Demonstration vor der Vatikanbotschaft und der Bischofskonferenz in Neu-Delhi sowie die Entsendung von Dalit-Repräsentanten zum Vatikan, zu den Vereinten Nationen und der EU umfasst. Ab sofort werde man nationale und internationale Versammlungen abhalten, um ein Ende der Diskriminierung von Dalits in der katholischen Kirche durchzusetzen, sagte der Vorsitzende der Organisation National Dalit Christian Watch, Vincent Manoharan, dem Nachrichtendienst Ucanews. Nach Angaben der Dalit-Organisationen ist keiner der vier Kardinäle und 31 Erzbischöfe Indiens ein Dalit. Unter den 188 Bischöfen stammten nur 11 aus der Gruppe der Dalits. Dalits sind die niedrigste Kaste in der hinduistischen Gesellschaft Indiens. Eine große Anzahl von ihnen ist im Laufe der Jahrzehnte zum Christentum und zum Islam übergetreten, um dem Kastensystem zu entkommen. Rund 60 Prozent der rund 25 Millionen Christen Indiens  sind Dalits.

FOTO: SIDDIQUI/REUTERS
Dalits, die in Indien zur untersten Kaste gehören, kämpfen immer wieder für ihre Rechte, wie hier bei einer Demonstration in Mumbai.