BENIN

Einmalige Ausstellung zeigt Raubkunst

Frankreich hat Objekte zurückgegeben

Unter dem Titel »Kunst in Benin gestern und heute: Von der Restitution bis zur Offenbarung« zeigt eine einzigartige Ausstellung auf dem Gelände des Präsidentenpalastes in Benin 132 Werke beninischer Künstler, 26 davon waren von französischen Kolonialsoldaten während des zweiten Dahomey-Krieges von 1892 bis 1894 aus den Königspalästen von Abomey geraubt worden. Frankreich gab diese Werke im November vergangenen Jahres an Benin zurück. Dazu gehören der Thron von König Ghezo, geschnitzte Türen des Palastes des König Glele, Zepter und eine Reihe von Statuen. Die Ausstellung demonstriert für die Regierung von Präsident Patrice Talon die erfolgreiche Restitution. Auch hat sie Dynamik in die Debatte um die Rückgabe der Benin- Bronzen gebracht, die aus dem heutigen Nigeria stammen. Gespräche waren zuvor immer wieder ins Stocken geraten und zäh verlaufen. Für Benin hat die Rückgabe der Objekte eine enorme Bedeutung, sagt Franck Ogou, Direktor der Schule für afrikanisches Kulturerbe in der Hauptstadt Porto-Novo. Zu sehen waren die Artefakte zwar bereits einmal 2006 in Cotonou. Damals gelang es der Stiftung Zinsou, die zeitgenössische Kunst und Kunstpädagogik fördert, sie im Rahmen einer Leihgabe drei Monate lang auszustellen. Ogou erinnert daran, dass Rückgabeforderungen lange ignoriert wurden. »Es gab sie seit den 1990er-Jahren «, sagt er. Aber erst Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kündigte 2017 bei einem Besuch in Burkina Faso die Restitution afrikanischer Raubkunst an.

Foto: Bettina Tiburzy / missio
Die Direktorin des Museums, Nanette Jacomijn Snoep (links) des Rautenstrauch-Joest-Museums führte den Emir von Wase, Mohammed Sambo Haruna (Mitte), und Erzbischof von Abuja, Ignatius Kaigama (rechts), durch die Benin-Bronzen-Ausstellung.