Die Zeitschrift Forum Weltkirche bot bis Ende 2022 ein Forum für die Themen und Entwicklungen der weltweiten Kirche und Gesellschaft. Jedes Heft widmete sich einem Schwerpunkt - mit theologischen Analysen, ausführlichen Berichten und Reportagen oder Experteninterviews. Dazu gab es aktuelle und fundierte Informationen aus der Weltkirche und ausführliche Länderberichte.
Viel Spaß beim Lesen und Stöbern im Heftarchiv!
Von Markus Büker
Abschied von alten Denkmustern I »Studieren, um globale Zusammenhänge zu verstehen« – mit diesem Leitsatz wirbt der Masterstudiengang »Theologie und Globale Entwicklung«. Die Studierenden werden an Reichtümer und Grenzen bestehender Haltungen und Konzepte geführt und lernen neue Koordinaten kennen. Der »unterentwickelte« Süden kann und will nicht länger durch den »entwickelten« Norden entwickelt werden....
Von Klaus Vellguth
Die internationale Politik entdeckt die Religion I Das Auswärtige Amt lädt seit drei Jahren Vertreter der Weltreligionen nach Berlin ein, um mit ihnen über die Rolle der Religionen für Versöhnung und Friedensprozesse weltweit zu sprechen. Der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit veröffentlichte jüngst ein Buch, in dem er auf die Bedeutung der Religion für wirtschaftliche Entwicklungszusammenarbeit eingeht. Erstmals wurde im vergangenen Jahr ein Beauftragter der Bundesregierung für Fragen der Religionsfreiheit weltweit ernannt. Die deutsche Politik entdeckt die Relevanz der Religionen für die globale Entwicklung.
Von Guido Meyer und Steffen Jöris
Faktoren der Entwicklungszusammenarbeit? I Welchen Beitrag kann eine Auseinandersetzung mit Religion und Theologie im engen Fächerkanon der Entwicklungszusammenarbeit leisten? Es gilt zu zeigen, warum die Kombination von Theologie und Entwicklungszusammenarbeit gerade mit Blick auf die heutige säkularisierte Gesellschaft notwendiger ist denn je.
Von Patrick Becker
Interreligiöser Dialog als theologische Herausforderung für eine multikulturelle Gesellschaft I Die wissenschaftliche Reflexion über Religion in einer globalen Perspektive kann nicht von einem interkulturellen und interreligiösen Diskurs absehen. Deshalb spielt der interreligiöse Aspekt im Masterstudiengang »Theologie und Globale Entwicklung« eine wichtige Rolle. Dialog geschieht dabei nicht nur auf einer wissenschaftlichen Ebene, sondern häufig im Alltag zwischen Student/-innen und Dozent/-innen mit unterschiedlichen religiösen Hintergründen.
Patrick Becker, Koordinator des Studiengangs »Theologie und Globale Entwicklung«: Islamophobie einerseits und Verdachtsmomente gegenüber einer christlich geprägten Gesellschaft andererseits sind Aspekte, die in der gegenwärtigen Diskussion zum Tragen kommen. Wenn man sich die heiligen Schriften von Islam und Christentum anschaut, bekommt man ein anderes Bild der Beziehungen, die zwischen religiösen Gemeinschaften und Zivilgesellschaft entstehen sollten. Wie schätzen Sie die Lage ein?
Interview: Beat Baumgartner
Schwester Lorena kämpft gegen Hexenverfolgung I Seit fast 40 Jahren wirkt Schwester Lorena Jenal (68) auf dem Nembi-Plateau im Hochland von Papua-Neuguinea. Sie engagiert sich für Opfer von Hexenverfolgungen und wirkt als Friedensschlichterin bei Stammesfehden. Dafür ist sie am 10. Dezember 2018 in Weimar mit dem Menschenrechtspreis ausgezeichnet worden.
Von Thomas Manjaly
Integration statt Spaltung: die Rolle der katholischen Kirche I Die ersten christlichen Missionare kamen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in den Nordosten: zunächst walisische Presbyterianer, dann amerikanische Baptisten und schließlich auch Katholiken, insbesondere die Salvatorianer. Vor allem unter den zahlreichen Volksgruppen wie den Naga, Mizo, Khasi und Garo fand das Christentum schnell Zulauf. In nur wenigen Regionen Indiens ist die Kirche so akzeptiert und präsent wie im Nordosten und wirkt dabei vor allem auch als Friedensstifterin.
Von Hector D'Souzan
Die Vielfalt der Volksgruppen in Nordostindie I In Nordostindien leben Menschen mit unterschiedlicher Abstammung zusammen. Die Kulturen sind von immenser Vielfalt geprägt, was einerseits einen großen Reichtum darstellt, andererseits aber immer schon zu Spannungen geführt hat. Viele Völker sind nach wie vor auf der Suche nach ihrem Platz in einer pluralistischen Gesellschaft, in der Abschottung nicht mehr so leicht möglich ist.
Von Anne Knörzer
Der Nordosten Indiens in der Partnerschaft mit missio Aachen I Der Nordosten Indiens ist für missio Aachen ein spannendes Gebiet, wo sehr gut ausgebildete und engagierte Partnerinnen und Partner von missio wirken. Sie sind in der Regel Verantwortliche in Diözesen und Ordensgemeinschaften. In Nordostindien wächst die Zahl der Gläubigen und der Berufungen für das geistliche Leben kontinuierlich und stark.
von Andreas Fritsch
Kirche aus der Kraft der Taufe sein | So wie in vielen anderen deutschen Diözesen auch, hat sich das Bistum Münster die Stärkung von Prozessen lokaler Kirchenentwicklung basierend auf der Taufberufung aller auf die Fahnen geschrieben. In diesem Beitrag werden Praxiserfahrungen zu sogenannten Charismenkursen wie auch erste Überlegungen zu neuen Leitungsmodellen im Bistum Münster dargestellt. Am Ende bleibt bei allem die Erfahrung: Man muss einfach nur mal anfangen – dann kommen Bilder, Haltungen und Rollenzuschreibungen in Bewegung. Nicht das Schlechteste in diesen kirchlichen Umbruchzeiten.
von Norbert Neuhaus
Erfahrungen mit iranischen und afghanischen Katechumenen | Es ist ein Geschenk, aber auch eine große Herausforderung, wenn Geflüchtete aus muslimischen Ländern den Ruf verspüren, Christ zu werden und sich in Deutschland taufen zu lassen. Oftmals werden sie dann aus der muslimischen Gemeinschaft ausgeschlossen und erhalten Drohungen. Gleichzeitig zeigen sich viele Gemeinden, auch wenn ihr Engagement für die Flüchtlinge groß ist, häufig überfordert mit den Katechumenen und ihren Fragen zum christlichen Glauben. Der gemeinnützige Verein »Freunde des Messias e.V. – Treffpunkt Betanien « möchte am Christentum interessierten Menschen aus muslimisch geprägten Ländern eine geistliche Heimat geben und begleitet sie auf ihrem Weg zur Taufe.
Von Nuruddeen Lemu
Eine muslimische Perspektive I In den meisten Ländern Afrikas durchdringt die Religion jede Facette des Gemeinschaftslebens. Wenn Konflikte auftauchen, können auch diese daher leicht eine religiöse Färbung annehmen. Wie reagieren die Religionsgemeinschaften darauf? Das Da’wah Institute of Nigeria ist eine islamische Forschungs- und Bildungseinrichtung, die sich in der Prävention von gewalttätigem Extremismus und im Peacebuilding engagiert.
Von Marie Dennis
Die Arbeit der internationalen katholischen Friedensbewegung Pax Christi I In Frankreich gegründet, um die Versöhnung zwischen Franzosen und Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg voranzubringen, wurde Pax Christi wenige Jahre später von Papst Pius XII. als offizielle katholische Friedensbewegung anerkannt. Pax Christi glaubt, dass es keinen wahren Frieden ohne Versöhnung geben kann. Versöhnung ist ein entscheidendes Element der Spiritualität von Pax Christi und ein zentrales Instrument im Werkzeugkasten der Friedensförderung.
Von Gilles Côté
Pastorale Planung in Papua-Neuguinea I Seit fast 20 Jahren ist Gilles Côté, der zur Gemeinschaft der Montfort-Missionare gehört, Bischof der Diözese Daru-Kiunga in Papua-Neuguinea. Pastorale Planung ist dort ein fester Bestandteil des diözesanen Lebens. Für Forum Weltkirche hat der Bischof einige Fragen zum Prozess der pastoralen Planung in seinem Bistum beantwortet.
Von Santiago Savari
Pastorale Planung in Nordostindien I Als Chefkoordinator der diözesanen Kommission in der nordostindischen Diözese Aizawl ist Santiago Savari verantwortlich für die pastorale Planung im Bistum. Für Forum Weltkirche hat er einige Eckpunkte des pastoralen Planungsprozesses in Aizawl beschrieben.
Von Thomas Suermann de Nocker
Warum personengebundene Spenden für eine nachhaltige Entwicklung von Ordenseinrichtungen problematisch sind I Deutsche Ordensleute, die in den Ländern des Südens in Ordenseinrichtungen tätig sind, haben durch ihre Verbindungen in die Heimat eine große Bedeutung für die Einwerbung von Spenden. Was aber passiert, wenn diese Personen die von ihnen geleiteten Projekte verlassen und die Spender damit auch das Interesse an der Einrichtung verlieren? Wie kann verhindert werden, dass ein Teil der Spenden gleichsam an einzelne Ordensleute aus dem Norden gebunden ist? Ausgehend von der Idee der »Self Reliance« (Eigenständigkeit) präsentiert der folgende Beitrag Überlegungen zur nachhaltigen Finanzierung von Orden und zur Stärkung lokaler Entwicklungen.
Von Teshome Fikre
Die pastorale und soziale Arbeit der katholischen Kirche in Äthiopien I Die lange Geschichte des Christentums in Äthiopien kennt Momente großer Herrlichkeit und außerordentlicher Vitalität ebenso wie Zeiten der Erprobung und des Leidens um des katholischen Glaubens willen. Das Christentum hat die Kultur des Landes geprägt. Nicht zuletzt durch ihre pastoralen und sozialen Dienste spielt die Kirche bis heute eine entscheidende Rolle für die Entwicklung der Gesellschaft.
Von Mussie Dory
Die Situation der Jugend Äthiopien I Statistische Übersichten machen es sofort deutlich: Äthiopien ist ein Land mit einer sehr jungen Bevölkerung. Von der auf 105 Millionen Menschen geschätzten Bevölkerung sind 44 Prozent jünger als 15 Jahre. Rund 20 Prozent sind zwischen 15 und 24 Jahre. Weit mehr als die Hälfte der Bevölkerung Äthiopiens ist also jünger als 25 Jahre – eine nicht geringe Herausforderung für ein Land im Umbruch.
Von Hulluf Weldesilassie Kahasay
Der »Interreligiöse Rat von Äthiopien« I Seit Jahrhunderten leben in Äthiopien verschiedene Religionen mit und nebeneinander. Daraus ist eine Praxis des interreligiösen Dialogs besonders zwischen Christen und Muslimen erwachsen. In der Gegenwart haben sich Religionsvertreter im »Interreligiösen Rat von Äthiopien« organisiert, um die friedliche Koexistenz und Zusammenarbeit zwischen den Religionen in Äthiopien zu fördern.
Von Raymond Bernard Goudjo
Wenig Zukunftschancen für die Jugend in Benin I Nachdem sich die Menschen in Benin 1991 von einer jahrzehntelangen marxistisch-leninistisch geprägten Militärdiktatur befreit hatten, entwickelte das Land durch kontinuierliche Reformprozesse eine relativ stabile Demokratie. Doch ein Drittel der Einwohner lebt in Armut, das Wirtschaftswachstum kann mit der wachsenden Bevölkerung nicht mithalten. Viele Jugendliche finden trotz Ausbildung keine Arbeit.
Von Alloys Nyakundi
Kleine Christliche Jugendgemeinschaften in Kenia I Das Modell der Kleinen Christlichen Gemeinschaften prägt die pastorale Wirklichkeit in Kenia seit den 1970er Jahren. Viele Errungenschaften wie die Partizipation von Laien, die Rückbesinnung auf die Taufwürde aller Gläubigen sowie karitatives und politisches nachbarschaftliches Engagement werden mit dem Modell verbunden. Doch die Verantwortlichen müssen heute auch mit vielen Herausforderungen umgehen, etwa mit der Frage, warum junge Menschen häufig fernbleiben.
Von Charles Bertille
Die Arbeit von Fondacio Asia mit den Ortskirchen und der Jugend I Es ist die Geschichte einer Initiative, die um der Kirche und der Mission willen entstand: Vor zwölf Jahren gründeten Laien das »Institute of Formation, Fondacio Asia« (IFFAsia), um jungen Erwachsenen in Asien Ausbildungschancen zu geben und sie auf die Arbeit in der Ortskirche vorzubereiten. Eine Studie zur Arbeit von Fondacio Asia zeigt, dass sie Früchte trägt und die Absolventen eine neue Generation junger Laienführer in den aufstrebenden asiatischen Kirchen bilden.
Von Peter C. Phan
Zum Zusammenhang von Migration und Erinnerung aus theologischer Perspektive I Noch nie waren so viele Menschen auf der Flucht wie heute. Das zeigen die aktuellen Zahlen des UN-Hochkommissariats für Flüchtlinge 2018. Von den 68,5 Millionen Menschen auf der Flucht sind 25,4 Millionen Flüchtlinge, 40 Millionen Binnenvertriebene und 3,1 Millionen Asylsuchende. Das »Zeitalter der Migration« stellt die globale Gesellschaft vor zahlreiche Herausforderungen und verlangt nach neuen ethischen Antworten. Eine theologische Ethik der Migration sieht die Migranten in der Pflicht des Erinnerns und will sich an nichts Geringerem als dem Deus Migrator selbst messen lassen.
Von George E. Castillo Guerra
Migrationsbewegungen in Lateinamerika und der Karibik I Dem Thema Migration kommt auch in Lateinamerika immer größere Aufmerksamkeit zu. Kein Wunder: 28,5 Millionen Menschen aus Lateinamerika und der Karibik leben als Migranten außerhalb ihrer Herkunftsländer. Sie sind vor Armut und Gewalt geflohen und befinden sich in äußerst verletzlichen Situationen. Ihre Lebensrealität gilt es nicht nur pastoral, sondern auch theologisch aufzugreifen.
Von Margit Eckholt
In den Spuren der Konferenz von Medellín (1968) I 2018 wurde vielerorts das 50-jährige Jubiläum der zweiten Generalversammlung des lateinamerikanischen Episkopats in Medellín begangen. Der Rückblick auf die Entwicklungen von Medellín über Puebla und Aparecida bis zum apostolischen Schreiben Evangelii gaudium von Papst Franziskus macht deutlich: Die Konferenz von Medellín ist nicht nur für Lateinamerika, sondern für die gesamte Weltkirche bedeutsam und stellt einen wichtigen Schlüssel dar, um das Pontifikat von Franziskus zu interpretieren.
Von Virgina R. Azcuy
Papst Franziskus entfaltet eine missionarische Spiritualität in »Evangelii gaudium« I Evangelii gaudium, Freude des Evangeliums, ist das erste apostolische Schreiben von Papst Franziskus. Es wurde am 24. November 2013 veröffentlicht und trägt den Untertitel »Über die Verkündigung des Evangeliums in derWelt von heute«. Franziskus vertieft darin die Grundlage jeder Verkündigung: das Hören. Nur wer auf dasWort hört und das »Ohr beim Volk« hat, kann das Wort verkündigen. Ein zentraler Gedanke aus Evangelii gaudium, den man nicht überhören sollte.
Von Christoph Anders und Michael Biehl
Nachfolge, die verwandelt I Im März dieses Jahres fand die 14. ökumenische Weltmissionskonferenz in Arusha, Tansania, statt. Ihr Motto »Moving in the spirit – called to transforming discipleship« gibt Anlass, dem Begriff und der Bedeutung von »Nachfolge« neu nachzugehen und die Erfahrungen und Erkenntnisse von Arusha zu reflektieren.
Von Anne Burghardt
50 Jahre ökumenischer Dialog zwischen dem Lutherischen Weltbund und der römisch-katholischen Kirche I Das Jahr 2017 ist nicht nur das Jahr des Reformationsjubiläums. Es ist zugleich das Jahr, in dem man den 50. Jahrestag des internationalen Dialogs zwischen Lutheranern und Katholiken feiert. Der Dialog zwischen dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen (Päpstlicher Einheitsrat) und dem Lutherischen Weltbund (LWB) gehört für beide Seiten zu den ersten ökumenischen Dialogen, in denen sie sich auf internationaler Ebene engagiert haben.
Von André Karamaga
Ökumenische Organisationen in Afrika als Brückenbauer I Das Christentum zeigt sich in Afrika als eine Landschaft, die von konfessionellen Gräben durchzogen ist. Ökumenische Organisationen übernehmen darin die Funktion von Brückenbauern.
Von Claudete Beise Ulrich
Zur Situation der Ökumene in Lateinamerika I Die enge Verbindung mit dem Leben der Menschen ist ein Markenzeichen lateinamerikanischer Theologie. Der Einsatz für die Armen, ja für ein Leben in Fülle fordert auch die ökumenische Bewegung heraus. Beispiele aus der eigenen Geschichte und das Wort Gottes ermutigen Christinnen und Christen, sich gemeinsam für Recht und Gerechtigkeit einzusetzen.
Von Sebastian M. Michael
Die wachsende Gewalt gegen Christen in Indien I Im heutigen Indien definiert sich die indische Identität durch die gemeinsame Verfassung. Sie garantiert allen Bürgern Rechte in Bezug auf Ethnie, Sprache, Kultur und Religion. Heute wird der fragile Zusammenhalt der indischen Gesellschaft jedoch gefährdet durch Bestrebungen, eine Hindu-Nation zu etablieren. Hinter der Gewalt gegen Volksgruppen im Namen der Religion stecken politische und ökonomische Interessen. Dieser Zusammenhang zwischen Kultur, Religion, Identität sowie politischen und ökonomischen Interessen ist entscheidend für das Verständnis der Gewalt gegen Christen in Indien.
Von Bischof Raymond Ahoua
Die pastorale Reaktion auf einen Terroranschlag in Côte d’Ivoire I Am 13. März 2016 wurden bei einem Terroranschlag in der Hafenstadt Grand Bassam in Côte d’Ivoire 19 Menschen getötet. Sechs bewaffnete Männer schossen auf Badegäste am Strand und griffen anschließend drei Hotels an. Zu dem Anschlag bekannte sich Al-Qaida im islamischen Maghreb. Raymond Ahoua, der zur Ordensgemeinschaft »Söhne der göttlichen Vorsehung« gehört, ist seit 2010 Bischof von Grand Bassam. In seinem Text, den er im September 2016 in Nairobi auf einer Konferenz zum Thema »Religion und Gewalt « vorgetragen hat, beschreibt Ahoua, wie er die Ereignisse im März 2016 erlebte. Vor dem Hintergrund biblischer Positionen reflektiert er die pastorale Reaktion der Kirche.
Von Hans Zollner
Reflexionen aus Theorie und weltweiter Praxis I In Deutschland taucht das Thema sexueller Missbrauch von Minderjährigen durch Kleriker nur noch selten in den Nachrichten auf. Aber es steht außer Frage, dass der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt ein Thema bleibt. Der weltweite Einsatz der Kirche für Prävention von sexuellem Missbrauch trifft dabei auf ganz unterschiedliche kulturelle Voraussetzungen.
Von Antole Tiendrébéogo
Die Kulturen und der Glaube in Burkina Faso I Kirche als Familie Gottes – dieses Bild prägt die Kirche in Burkina Faso und in weiten Teilen Afrikas. Es ist ein herausragendes Beispiel für die Inkulturation des Christentums in Afrika und vermag das kirchliche Leben immer wieder neu zu inspirieren. Doch wie die afrikanische Familie steht auch die Familie Gottes heute vor zahlreichen Herausforderungen.
Von Adrien Sawadogo
Die interreligiöse Begegnung in Burkina Faso I Seit religiöser Extremismus und religiös motivierte Gewalt zunehmen und Argwohn zwischen den Anhängern der verschiedenen Weltreligionen hervorrufen, ist der Umgang mit religiöser Vielfalt zu einer weltweiten Herausforderung geworden. Angesichts dieses Phänomens der Gegenwart entstehen viele Initiativen, um den interreligiösen Dialog zu fördern – mit dem Ziel einer pluralistischen Gesellschaft, in der Anhänger verschiedener Religionen ihren jeweiligen Glauben zu gegenseitigem Nutzen leben.
Von George Ehusani
Das etwas andere Pastoralinstitut I Führung – Leadership – ist definiert als Kunst des Anleitens, Inspirierens und Einwirkens auf Menschen mit dem Ziel, mit kleinstem Aufwand das maximale Potential von Einzelnen und Gruppen zu entfalten. Es ist das Gegenteil von Selbstbezogenheit. Es ist ein Dienst am Gemeinwohl, der andere zur Nachahmung inspiriert.
Von Matthew F. Manion
Wie die katholische Kirche in den USA sich wandelt I In den Vereinigten Staaten ist ein Modell des Lebens in Gemeinden und Diözesen an sein Ende gekommen. Es war konzipiert für eine Zeit, die es nicht mehr gibt, und beruhte auf einer Reihe von Annahmen in Bezug auf gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die nicht mehr gelten. Eine Pfarrei der kommenden Generation zu entwickeln ist heute daher eine der zentralen Herausforderungen für katholische Verantwortungsträger und Führungskräfte.
Von Angela Maria Ocampo
Eine Kampagne zu nachhaltigen Lebensstilen für die Menschen und den Planeten I Nachhaltige Modelle von Produktion und Verbrauch haben rund um die Welt Erfolg. Dieser Erfolg verdankt sich innovativen Experimenten und Initiativen, die von Menschen und Gemeinschaften gestartet wurden, die sich für den Aufbau einer faireren und nachhaltigeren Gesellschaft einsetzen, indem sie das Leben der Menschen und die Grenzen des Planeten berücksichtigen. Inspiriert vom Aufruf des Papstes zu einer tiefgehenden ökologischen Umkehr stellt die Kampagne »Change for the Planet – Care for the People« (»Veränderung für den Planeten – Sorge um die Menschen«) durch einen Fotowettbewerb die Fähigkeit der Menschen und Gemeinschaften heraus, selbst change-maker zu sein, also selbst Veränderungen anzustoßen und zu gestalten.
Von Anne Béatrice Faye
Ist Laudato si' ein Geschenk für Afrika? I Vorab möchte ich betonen, dass es keine spontane Begriffsbildung gibt. Der Mensch bildet spezifische Begriffe nur im Hinblick auf sein konkretes Leben, das wiederum zwangsläufig vom physischen, gesellschaftlichen und kulturellen Umfeld geprägt ist. So wird das Leben innerhalb der afrikanischen Weltanschauung als eine Wirklichkeit aufgefasst, die die Ahnen, die jetzt Lebenden, die noch nicht geborenen Kinder, die gesamte Schöpfung und alle Seinsformen umfasst und in sich begreift: die Sprechenden und die Stummen, die Denkenden und diejenigen, die über kein Denken verfügen. Das sichtbare und das unsichtbare Universum werden hier als Lebensraum des Menschen, aber auch als ein Raum der Gemeinschaft betrachtet, in dem die früheren Generationen unsichtbar mit der jetzigen Generation in Berührung kommen, die wiederum die Vorfahren der künftigen Generationen sind.
Von Robert Athikal
Indische Inspirationen zu einer Spiritualität der Schöpfung I Der vorliegende Beitrag versucht, das traditionelle Verständnis von Schöpfung und Verantwortung weiterzuentwickeln – hin zum Gedanken einer nicht abgeschlossenen Schöpfung und Kosmogenese (Ursprung und Entwicklung des Kosmos).
Von Indunil Janakaratne Kodithuwakku Kankanamalage
Kontext und historischer Hintergrund des Dokuments I Im Hintergrund des Dokumentes »Das christliche Zeugnis in einer multireligiösen Welt. Empfehlungen für einen Verhaltenskodex« steht das Phänomen der Globalisierung. Auf die neu entstehende globale Kultur gibt es drei Reaktionen: Akzeptanz, militante Ablehnung und eine Kombination aus Akzeptanz und Ablehnung. Religiöse Fundamentalismen können als Reaktion auf moderne Kulturen auftreten, da sie diesen Kulturen Bedrohungen wie säkulare Rationalität, religiöse Toleranz mit einer Neigung zum Rationalismus sowie Individualismus zuschreiben. Fundamentalisten kämpfen für die Wiederherstellung ihrer Religion und gegen Konversion.
Von Klaus Krämer
Grenzen des christlichen Zeugnisses in religiösen, kulturellen und sozialen Kontexten I Mit dem 2011 gemeinsam vom Päpstlichen Rat für den Interreligiösen Dialog, dem Ökumenischen Rat der Kirchen und der Weltweiten Evangelischen Allianz veröffentlichten Dokument »Das Christliche Zeugnis in einer multireligiösen Welt« wurde zum ersten Mal ein ökumenischer Verhaltenskodex für die konkrete Praxis christlicher Mission vorgelegt. Schon in diesem bewussten Ansetzen bei der Praxis des christlichen Glaubenszeugnisses liegt ein bemerkenswerter missionstheologischer Paradigmenwechsel. Deutlich wird dieser durch den akzentuierten Kontextbezug des gesamten Dokuments.
Von Francis-Vincent Anthony
Ursachen, Verhütung und Bewältigung I Das christliche Zeugnis in einer multireligiösen Welt kann der heiklen Frage nach den religiösen Konflikten nicht ausweichen. Denn Religionen können Konflikte verursachen, aber auch helfen, Konflikte zu verhüten und zu bewältigen. Kann das christliche Zeugnis in einer multireligiösen Welt unter bestimmten Bedingungen Konflikte hervorrufen? Kann das christliche Zeugnis zur Konfliktverhütung und -bewältigung beitragen? Bei der Beantwortung dieser Fragen greifen wir auf Ergebnisse zweier empirischer Forschungsarbeiten zurück, die im multireligiösen Umfeld Indiens durchgeführt wurden.
Von Shaji George Kochuthara
Herausforderungen für die Kirche in Indien I Wie können Christen von Barmherzigkeit reden in einem Land, das von zahlreichen sozialen Spannungen geprägt ist? Sie können es nur, wenn sie die Barmherzigkeit in Beziehung setzen zur gesellschaftlichen Wirklichkeit.
Von Jean Mbarga
Über Barmherzigkeit im Herzen Afrikas I Die Heilsgeschichte ist die Geschichte der Barmherzigkeit. Diesen Gedanken entfaltet Jean Mbarga, Erzbischof von Yaoundé, Kamerun, vor dem Hintergrund afrikanischer Spiritualität und Realität. Seine Betrachtung ist ein Plädoyer, umzukehren und auf die Kraft der Barmherzigkeit zu vertrauen.
Von Bernardeth Carmen Caero Bustillos
Barmherzigkeit und die Teología India I Gottes Liebe offenbart sich in der Tradition der Kulturen der Völker und in der christlichen Tradition. In der Teología India bereichern sich beide Traditionen. Und sie fordern den Menschen heraus, Verantwortung für die Schöpfung und das gute Leben zu übernehmen.
Von Stefan Voges
Eine indische Begegnung im Rheinland I Schwester Prema Packumala ist seit 2014 Generaloberin der »Genossenschaft der Cellitinnen nach der Regel des hl. Augustinus«. Die 72-Jährige ist die zweite Inderin, die mit der Gesamtleitung der Kongregation betraut ist. Diese Aufgabe hat sie nach Deutschland geführt, nach Königswinter im Rheinland. Von dort aus betreut Schwester Prema nun die deutsche und die indische Provinz des Ordens, der 1838 in Köln gegründet wurde und Aufgaben in der Krankenpflege sowie im Erziehungs- und Bildungsbereich übernimmt. Forum Weltkirche hat Schwester Prema in Königswinter besucht und mit ihr über Barmherzigkeit gesprochen, über persönliche Erfahrungen, über Eindrücke aus Indien und Deutschland und über Impulse von Papst Franziskus.
Von Matthias Vogt
Eine Ikone mit Geschichte I In seinem Schreiben zum außerordentlichen Jubiläum der Barmherzigkeit richtet Papst Franziskus den Blick auch auf Maria, die Mutter Jesu. Die Mutter der Barmherzigkeit ist das Motiv einer Ikone, die durch die Geschichte ihrer Entstehung zum Gebet für den Frieden im Nahen Osten einlädt.
Von Alois und Petra Buch
Beobachtungen und Notizen zur Familiensynode I Synoden sind Ereignisse. Ihre Dynamik geht weit über das hinaus, was in abschließenden Dokumenten seinen Niederschlag findet. Das gilt auch für die Bischofssynode zur Familie, die vom 4. bis zum 25. Oktober 2015 in Rom stattfand. Alois und Petra Buch haben beratend an der Synode teilgenommen und geben in ihrem Artikel Einblicke in den Prozess der Synode.
Von Arthur Khofi Phiri
Die Familie in Afrika zwischen säkularer Ideologie und kirchlicher Weisung I Mit den afrikanischen Gesellschaften befindet sich auch die Familie im Umbruch. Die Interpretationen dieses Wandels gehen auseinander: Was für die einen eine positive Entwicklung darstellt, erscheint anderen als Verfall. Afrikanische Erklärungs- und Deutungsansätze erscheinen einer westlichen Perspektive mitunter fremd, aber sie helfen, Konfliktlinien im globalen Diskurs und nicht zuletzt auf der Familiensynode zu verstehen.
Von Wendy M. Louis
Was die Kirche in Asien für die Familie tun kann I Die Wertschätzung für die Familie ist in Asien traditionell groß. Ebenso groß sind heute die Schwierigkeiten, denen sich die Familie ausgesetzt sieht. Welche Hilfen kann die Kirche in dieser Situation anbieten? Oder wird sie gar nicht mehr gehört?
Von Orlando B. Kardinal Quevedo
Der Katholizismus auf den Philippinen in Geschichte und Gegenwart I Vor fast 500 Jahren erreichte das Christentum mit den ersten spanischen »Entdeckern« die philippinischen Inseln. Seither hat die Kirche auf den Philippinen eine wechselvolle Geschichte durchlebt. Heute steht sie vor den Herausforderungen der Gegenwart. Für die Zukunft hat sie eine Vision entworfen – die Vision einer erneuerten Kirche.
Von Amelita Dayrit-Go und Daniel Franklin Piliario
Laien und Ordensleute im Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung I Im November 2013 starben auf den Philippinen Tausende Menschen durch den Taifun Yolanda, Millionen Häuser wurden zerstört. Katastrophen wie diese und die Folgen des Klimawandels treffen besonders die Armen. Für katholische Laienorganisationen und Ordensgemeinschaften ein Grund, sich für die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen.
Von Sebastiano D'Ambra
Der interreligiöse Dialog auf den Philippinen I Besonders in Mindanao fordert der Konflikt zwischen Christen und Muslimen den interreligiösen Dialog heraus. Viele Initiativen setzen sich dort für eine Verständigung zwischen den Religionen ein. Sie sind mit ihrer Arbeit noch lange nicht am Ziel.
Von Michael Amaladoss
Wie Papst Franziskus sie sieht I Im Zentrum der Enzyklika Laudato si’ (LS) von Papst Franziskus steht das Anliegen, unsere Schwester Erde, unser gemeinsames Haus, davor zu bewahren, dass wir Menschen sie durch unseren unverantwortlichen Umgang völlig zerstören. Wir haben inzwischen ein Stadium erreicht, in dem die Erde in nicht allzu ferner Zukunft für uns unbewohnbar werden könnte, wenn wir keine geeigneten Maßnahmen ergreifen, um sie zu retten. Papst Franziskus tritt für die Verteidigung der Erde ein und hat dabei eine Theologie und eine Spiritualität der Schöpfung entwickelt, die in vieler Hinsicht neu sind und an religiöse Traditionen Asiens erinnern.
Von Dietmar Müssig
Was die Kirche von den Menschen in den Anden Boliviens lernen kann I Pachamama, Mutter Erde, nennen die Völker in den Anden Boliviens ehrfürchtig und liebevoll ihren Lebensraum. Sie bringen damit die göttliche Dimension der Schöpfung zum Ausdruck. Im Westen scheint die Heiligkeit der Natur weithin in Vergessenheit geraten zu sein. Die christliche Theologie könnte diese Sicht von den indigenen Völkern der Anden neu lernen.
Von Rouphael Zgheib
Bedroht der Zuzug von Flüchtlingen das politische Gleichgewicht im Libanon? I Barmherzigkeit kennt keine Grenzen und macht keinen Unterschied zwischen Rassen und Religionen. Der Nahe Osten braucht in diesen Tagen dringend das Wirken der Barmherzigkeit, um die Wunden der Kriege, des Hasses und der Konflikte zu heilen. Wir brauchen die Barmherzigkeit Gottes, um uns vor Krieg, Anschlägen, Massakern zu schützen und um uns die Kraft zu geben, dass wir die wirtschaftliche und soziale Krise überstehen, in der sich der Libanon und der ganze Nahe Osten befinden.
Von Philippe Denis
Zu den jüngsten fremdenfeindlichen Angriffen in Südafrika I Fremdenfeindlichkeit ist in Südafrika wieder ein Thema. Leider. Im Mai 2008 starben mehr als 60 Menschen bei einer Serie von Unruhen, die Ausländer bleibend in Angst versetzten. Danach hörte die Gewalt gegen Ausländer nicht auf, aber sie blieb mehr oder weniger unter Kontrolle. Bis zum März 2015.
Von Patcharin Nawichai
Flüchtlingshilfe an der Grenze zu Myanmar und in der Millionenstadt Bangkok I Im Grenzgebiet zwischen Thailand und Myanmar leben neben der örtlichen thailändischen Bevölkerung noch zwei weitere Gruppen, die Teil der Gesamtbevölkerung sind. Es sind Migranten, die auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen nach Thailand gekommen sind, und Flüchtlinge, die vor Verfolgung geflohen sind und in Thailand Schutz suchen.
Von Stefan von Kempis
Die Herausforderungen der Flüchtlingsarbeit im Nahen Osten I Die Konflikte in Syrien, dem Irak und angrenzenden Ländern sind »weiter eine der Hauptsorgen des Heiligen Stuhls«, so der Päpstliche Rat »Cor Unum«. Mehr als zwölf Millionen Menschen in Syrien und mehr als acht Millionen im Irak seien derzeit auf Hilfe angewiesen; die Zahl der Binnenflüchtlinge liege bei sechs Millionen in Syrien und mehr als drei Millionen im Irak. Mindestens vier Millionen Syrer seien vor dem Konflikt in ihrer Heimat in die unmittelbaren Nachbarländer geflohen, die meisten von ihnen – fast zwei Millionen – in die Türkei.
Von Theodor Rathgeber
Der internationale Pakt über bürgerliche und politische Rechte I Im Dezember 2016 werden zwei grundlegende, völkerrechtlich verbindliche Abkommen über Menschenrechte auf 50 Jahre Bestehen zurückblicken. Es handelt sich um den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte (auch: Zivilpakt) und den Internationalen Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (auch: Sozialpakt). War die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR) von 1948 eine politische Proklamation,1 stellten die beiden Pakte eine vertragliche Vereinbarung dar, der die Staaten durch den Akt der Ratifizierung freiwillig beitreten und sich damit zur Umsetzung verpflichten.
Von Michael Kelly
Religionsfreiheit in Thailand I Um Touristen wirbt Thailand mit dem Slogan »Land des Lächelns «. Angesichts düsterer – wirtschaftlicher, politischer und kultureller – Aussichten ist heute jedoch vielen nicht zum Lächeln zumute. Und das in einem Land, das bis vor kurzem noch zu den am schnellsten wachsenden und stabilsten Ländern in Südostasien zählte.
Von Carlos Derpic Salazar
Die Kirche und die Verteidigung der Menschenrechte in Bolivien I In Bolivien gibt es nicht nur eine grundsätzliche und theoretische Verbindung zwischen dem Katholizismus und der Verteidigung der Menschenrechte, sondern auch – indem man die Praxis von Bartolomé de Las Casas wieder aufgegriffen hat – ein klares und entschiedenes Handeln der Kirche. Der folgende Artikel gibt einen Überblick über das, was in der Zeit von 1964 bis 2015 geschehen ist. Damit kommen zwei Etappen in den Blick: die Diktaturen der Nationalen Sicherheit (1964–1982) und die Demokratie (1982–2015).