Forum Weltkirche - Zeitschrift für Kirche und Gesellschaft mit weltweitem Blick

SYRIEN

Preise für Strom und Lebensmittel explodieren

Viele Menschen sind in einer verzweifelten Situation

Der Ukraine-Krieg hat auch für die Menschen in Syrien verheerende Auswirkungen. Darauf hat das syrische Hilfswerk der Blauen Maristen in einem Schreiben an die »Initiative Christlicher Orient« hingewiesen, wie die Wiener Presseagentur Kathpress berichtet. Mit Ausbruch des Krieges seien die Preise für Lebensmittel und Strom in schwindelerregende Höhen geschnellt, erklärte Maristen-Bruder Georges Sabe. Die Bevölkerung befinde sich in einer verzweifelten Situation, in tiefem Elend ohne Perspektiven. Wenn überhaupt, gebe es nur zwei Stunden Strom am Tag, so Sabe. Wer es sich noch leisten kann, kaufe ein wenig Strom bei privaten Anbietern, die Dieselgeneratoren betreiben. Das reiche dann für zwei Glühbirnen und vielleicht noch einen Mini- Kühlschrank, erklärte der Ordensmann. »Immer mehr Familien sitzen nach Sonnenuntergang im Finsteren.« Niemand könne es sich leisten, drei Viertel des Monatsgehalts für ein wenig Beleuchtung aufzuwenden. Dass auch Grundnahrungsmittel für die breite Bevölkerung zunehmend unerschwinglich sind, verdeutlicht Sabe am Beispiel von Speiseöl. Der Preis für einen Liter Öl sei innerhalb einer Woche von umgerechnet 4,80 Euro auf 6,20 Euro gestiegen. Das in Aleppo tätige Hilfswerk der Blauen Maristen ist seit Jahren Projektpartner der »Initiative Christlicher Orient«. Es unterstützt die notleidende Bevölkerung unter anderem durch Milch und Babynahrung für Tausende Kinder, übernimmt für die Ärmsten die Kosten für medizinische Behandlungen sowie für eine rudimentäre Stromversorgung. Mit einer Suppenküche versorgt das Hilfswerk täglich rund 200 alte Menschen. Zudem gibt es einen Besuchsdienst für alte, alleinstehende Menschen. Darüber hinaus unterstützen die Maristen Hilfsprogramme für kriegstraumatisierte Kinder und Jugendliche.

FOTO: KNA-BILD
Menschen stehen in einer Schlange und warten auf die Ausgabe von Lebensmitteln am 13. Dezember 2018 in einer Suppenküche in Damaskus (Syrien).