Den Frieden aufbauen

Liebe Leserinnen!
Liebe Leser!

Kurz vor dem Redaktionsschluss dieser Ausgabe veröffentlichte der Vatikan die Botschaft von Papst Franziskus zum Weltfriedenstag 2018. Dieser steht unter dem Motto »Migranten und Flüchtlinge: Menschen auf der Suche nach Frieden«. Als erste Antwort auf die Frage, warum es so viele Flüchtlinge und Migranten gebe, schreibt der Papst: »Die bewaffneten Konflikte und die anderen Formen organisierter Gewalt verursachen weiterhin Bevölkerungs-wanderungen innerhalb der nationalen Grenzen und über sie hinaus.« Und er erinnert daran, »dass es nicht genügt, unsere Herzen dem Leid anderer zu öffnen. Esmuss noch viel getan werden, bevor unsere Brüder und Schwestern wieder in Frieden in einem sicheren Zuhause leben können«. Angesichts einer unübersichtlichen und unfriedlichen Welt mag es aussichtslos erscheinen, sich gegen die Übermacht von Krieg und Gewalt zu stellen. Umso wichtiger ist es dann, Projekte vorzustellen und zu unterstützen, die Wege suchen und finden, um den Frieden zu fördern und zu erhalten. In diesem Heft stellen wir ihnen drei Initiativen vor, die sich in der Friedensarbeit engagieren. Im Nordosten Indiens ist, meist im Verborgenen, ein Friedensteam im Einsatz, das in lokalen Konflikten erfolgreich vermittelt. Einen Einblick in die Arbeit dieser Friedensstifter gewährt der emeritierte Erzbischof von Guwahati, Thomas Menamparampil. Eine außergewöhnliche Perspektive bieten wir aus Nigeria. Nuruddeen Lemu, Direktor eines islamischen Forschungs- und Ausbildungsinstituts, berichtet über Kurse, in denen islamische Geistliche in Friedensaufbau und Extremismusprävention geschult werden. Marie Dennis, Co-Präsidentin von Pax Christi International, gibt einen Überblick über die vielfältigen Initiativen dieser katholischen Friedensbewegung, die mit einer großen Initiative zur Gewaltfreiheit und vielen kleinen Aktionen wichtige Zeichen setzt.

Mit diesen hoffnungsvollen Aufbrüchen wünsche ich Ihnen ein friedvolles Jahr 2018!

Stefan Voges

Beiträge aus Heft 1/2018

Was es heißt, ein Friedensstifter zu sein

Von Thomas Menamparampil

Erfahrungen eines Erzbischofs in Nordostindien I Der Nordosten Indiens umfasst die Bundesstaaten Arunachal Pradesh, Assam, Manipur, Meghalaya, Mizoram, Nagaland und Tripura. Unter der Bezeichnung »die sieben Schwesternstaaten« bekannt, sind sie seit... weiterlesen »

Friedensaufbau und Extremismusprävention in Nigeria

Von Nuruddeen Lemu

Eine muslimische Perspektive I In den meisten Ländern Afrikas durchdringt die Religion jede Facette des Gemeinschaftslebens. Wenn Konflikte auftauchen, können auch diese daher leicht eine religiöse Färbung annehmen. Wie reagieren die Religionsgemeinschaften darauf? Das Da’wah Institute of Nigeria ist eine islamische Forschungs- und Bildungseinrichtung, die sich in der Prävention von gewalttätigem Extremismus und im Peacebuilding engagiert. In der Druckausgabe lesen    

Versöhnung ist der Anfang des Friedens

Von Marie Dennis

Die Arbeit der internationalen katholischen Friedensbewegung Pax Christi I In Frankreich gegründet, um die Versöhnung zwischen Franzosen und Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg voranzubringen, wurde Pax Christi wenige Jahre später von Papst Pius XII. als offizielle katholische Friedensbewegung anerkannt. Pax Christi glaubt, dass es keinen wahren Frieden ohne Versöhnung geben kann. Versöhnung ist ein entscheidendes Element der Spiritualität von Pax Christi und ein zentrales Instrument im Werkzeugkasten der Friedensförderung. In der Druckausgabe lesen