Erste Papstreise auf die arabische Halbinsel

Interreligiöser Dialog mit dem Islam

Heft 3/2019 I Seine 27. Auslandsreise hat Papst Franziskus Anfang Februar nach Saudi-Arabien geführt. Es war die erste Papstreise überhaupt auf die arabische Halbinsel. Der dreitägige Besuch in der Hauptstadt Abu Dhabi stand im Zeichen des interreligiösen Dialogs mit dem Islam. Mit Großimam Ahmad Mohammad al-Tayyeb, einem der wichtigsten Gelehrten der islamischen Welt, unterzeichnete der Papst zum Ende einer interreligiösen Konferenz eine gemeinsame Erklärung zum Thema »Menschliche Brüderlichkeit «. Darin verurteilen die beiden Unterzeichner Gewalt und Extremismus im Namen der Religion und werben für Menschenrechte. Die Erklärung setzt nach den Worten des Papstes ein »klares und bestimmtes Signal« gegen die Diffamierung von Religion als angebliche Ursache von Konflikten. Sie zeige, »dass es möglich ist, sich zu respektieren und auszutauschen«. Vor seinen islamischen Gastgebern forderte er ein Ende jeder religiösen Diskriminierung. »Eine Gerechtigkeit, die nur für Familienmitglieder, Landsleute und Gläubige desselben Glaubens gilt, ist verschleierte Ungerechtigkeit «, sagte der Papst. Angehörigen aller Religionen müsse im Nahen Osten das gleiche Bürgerrecht gewährt werden. Franziskus appellierte an die Länder der Region, alles für ein Ende der Kriege im Jemen, in Syrien, im Irak und Libyen zu tun. Ausdrücklich verurteilte der Papst Wettrüsten sowie eine Ausweitung der eigenen Einflussbereiche und eine aggressive Politik zum Nachteil anderer. In den Arabischen Emiraten leben etwa 900.000 Katholiken. Die meisten sind Zuwanderer aus asiatischen Ländern, vor allem aus den Philippinen, Nepal und Indien. missio- Präsident Prälat Klaus Krämer sagte, er hoffe, dass der Papstbesuch Verbesserungen für die christlichen Arbeitsmigrantinnen und Migranten auf der arabischen Halbinsel erreichen kann. »Vor allem die ausländischen Hausangestellten brauchen einen besseren Schutz, damit Ausbeutung und Missbrauch verhindert wird«, sagte er.