Angesichts der Abholzung im brasilianischen Amazonasgebiet, die rasant zunimmt, hat der frühere Amazonas-Bischof Erwin Kräutler auf die Mitverantwortung der Industrieländer für die Ausbeutung und Vernichtung des Regenwaldes hingewiesen. Im Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur KNA fragte er: „Wo gehen denn die illegal geschlagenen Hölzer Amazoniens hin? Und all die Milch- und Fleischprodukte, für die der Regenwald abgebrannt wird?" Niemand sei gegen den Export von Rohstoffen, „aber es sollte dabei nicht vergessen werden, dass die Umweltkosten und die Bedrohung der Bevölkerung sehr hoch sind". Kräutler bezeichnete Brasiliens Präsidenten Jair Bolsonaro als Feind der indigenen Völker, dem es nur um eine wirtschaftliche Ausbeutung des Amazonasgebietes gehe. Es sei Pflicht der Kirche, ihren Beitrag zur Bewahrung Amazoniens zu leisten. Die Waldbrände in Brasilien haben in diesem Jahr um 82 Prozent gegenüber 2018 zugenommen. Mehr als die Hälfte wurden in der Amazonasregion verzeichnet. Präsident Bolsonaro vermutet ausländische Nichtregierungsorganisationen hinter den Bränden. Man wolle auf diese Weise sein Image im Ausland beschädigen.