Regisseur Orlando von Einsiedel hat einen Dokumentarfilm gedreht, der das Schicksal der 2017 aus Myanmar vertriebenen Rohingyas in den Fokus stellt. Mehr als 740.000 Männer, Frauen und Kinder, die zur muslimischen Minderheit der Rohingyas zählen, sind vom Miliär des mehrheitlich buddhistischen Myanmar aus ihrer Heimat Rakhine vertrieben worden. Während der brutalen Kampagne ethnischer Säuberung und Gewalt sind Tausende von Familien auseinandergerissen worden. Der Film zeigt, wie im größten Flüchtlingslager der Welt, in Kutupalong, der Flüchtling Kamal Hussein Familien wieder zusammenführt. In einer Hütte nimmt er Vermisstenanzeigen und herumirrende Kinder auf, um dann mit Hilfe eines Megafons auf die Suche nach Angehörigen zu gehen. Indem Orlando von Einsiedel die wahre Geschichte über den Einsatz von Kamal Hussein erzählt, schafft er einen emotionalen Zugang zum Leid der Vertriebenen. Der Film, der 2019 Premiere auf dem Telluride Film Festival in den USA hatte, wird 2020 weltweit ausgestrahlt. Er soll öffentliche Aufmerksamkeit auf das Schicksal der Rohingyas lenken, die auf engstem Raum im riesigen Flüchtlingslager leben müssen, ohne Perspektive.
Auf das Schicksal der Rohingyas hinzuweisen und ihnen beizustehen, war auch das Anliegen von Moses Costa, Erzbischof von Chittagong, Bangladesch. Der missio-Partner fuhr regelmäßig nach Kutupalong, um den Vertriebenen zuzuhören und ihnen Zuversicht zu schenken. Der bescheidene Gottesmann ist im Alter von 69 Jahren an den Folgen einer Covid- 19-Erkrankung gestorben.